07.06.2025
Nach derzeitigem Kenntnistand verfügt der Kreis Kleve über keinen Wildwegeplan
Antrag:
Die Kreisverwaltung wird beauftragt zu prüfen, unter welchen Voraussetzungen eine Wildwegeplanung im Kreis Kleve umgesetzt werden kann. Gleichzeitig wird die Verwaltung gebeten, zu prüfen ob bereits eine genetische Verarmung-, Inzucht- oder Aussterbeprozesse in den Wildtierbestände im Kreis Kleve vorliegen.
Begründung:
Die Gruppe der Vereinigten Wählergemeinschaften hat in den letzten Monaten zahlreiche Gespräche zum Naturschutz mit Verbänden, Vereinen und Interessensgruppen geführt.
In einem dieser Gespräche hat man uns darauf aufmerksam gemacht, dass die Wildtierpopulationen zunehmend in eingegrenzten Lebensräumen gefangen sind. Ein Austausch der Populationen untereinander und über die Kreisgrenzen hinaus, somit kaum bis gar nicht mehr möglich ist.
Als Folge daraus wurde uns mitgeteilt, dass eine genetische Verarmung, starke Missbildungen sowie Inzucht der Wildtierbestände, auch hier bei uns im Kreis Kleve, die Folge sind.
Die Landesjagdverbände in Deutschland haben zu dem Thema „genetische Verarmung- / Inzucht- / Aussterbeprozesse der Wildtierbestände“ in den letzten drei Jahren zahlreiche Fachartikel und Studien veröffentlicht. Auch der Deutsche Jagdverband fordert dazu auf seiner Internetseite eine Vernetzung der Lebensräume.
https://www.jagdverband.de/lebensraeume-vernetzen-fuer-die-artenvielfalt
Wie eine Wildwegeplanung über zahlreiche „Korridore“ umgesetzt werden kann, zeigt das Land Baden-Württemberg mit dem Generalwildwegeplan. Darin sind Wildtierkorridore für den landesweiten und grenzüberschreitenden Verbund der Lebensräume und Habitate aufgelistet.
https://www.fva-bw.de/daten-tools/geodaten/generalwildwegeplan-baden-wuerttemberg
Nach derzeitigem Kenntnistand verfügt der Kreis Kleve über keinen Wildwegeplan.
Wie beurteilt die Untere Jagdbehörde des Kreises Kleve die zahlreichen Studien zur genetischen Verarmung-, der Inzucht-, sowie den Aussterbeprozessen in den Wildtierbeständen? Wie steht es um das Raubwild, Haarwild, Federwild, Schalenwild usw. im Kreis Kleve?
Beschlussvorschlag:
1. Der Kreistag beauftragt die Kreisverwaltung eine Wildwegeplanung für den Kreis Kleve zu prüfen. Die Ergebnisse sind dem Fachausschuss zu präsentieren.
2. Der Kreistag bittet die Kreisverwaltung darauf hinzuarbeiten, dass in der nächsten Sitzung des Naturschutzbeirates sowie des Jagdbeirates ein Tagesordnungspunkt „Wildwegeplan Kreis Kleve“ zur Beratung auf die Tagesordnung aufgenommen wird.
Wir bitten um Beratung und Zustimmung zu unserem Antrag.