24.05.2025
Stillen ist essenziell für die Gesundheit von Mutter und Kind
Antrag Stillfreundlicher Kreis Kleve
Sehr geehrter Herr Gerwers,
die Gruppe der Vereinigten Wählergemeinschaften im Kreistag des Kreises Kleve beantragt, einen Tagesordnungspunkt mit dem im Betreff genannten Titel im Kreisausschuss am 05. Juni 2025 und im Kreistag am 03. Juli 2025 zur Beratung und Beschlussfassung aufzunehmen.
Antrag:
1. Der Kreistag möge beschließen, dass der Kreis Kleve die Initiative ergreift, ein stillfreundlicher Kreis zu werden. Ziel ist es, das Stillen in der Öffentlichkeit zu fördern, stillenden Müttern geeignete Räumlichkeiten anzubieten und die gesellschaftliche Akzeptanz des Stillens zu stärken.
2. Die Kreisverwaltung wird beauftragt zu prüfen, in welchen kreiseigenen, öffentlich zugänglichen Gebäuden des Kreises Kleve geeignete Räumlichkeiten zum Stillen zur Verfügung gestellt werden können.
3. Die Kreisverwaltung sucht nach weiteren Kooperationspartnern z. B. anderen öffentlichen Gebäuden, Rathäusern, Banken, Altenheimen, Kitas etc.
4. Die Kreisverwaltung wird beauftragt mit dem Hebammenverband NRW Gespräche zu führen, welche weiteren Maßnahmen zu berücksichtigen sind.
5. Die Gleichstellungsbeauftragte wird gebeten, das Thema gemeinsam mit den Gleichstellungsbeauftragten der Städte und Gemeinden im Kreis Kleve zu besprechen.
Begründung:
Stillen ist essenziell für die Gesundheit von Mutter (z.B. weniger Brustkrebserkrankungen) und Kind (z. B. weniger Allergien). Es stärkt das Immunsystem des Kindes, liefert wichtige Nährstoffe und fördert die Mutter-Kind-Bindung. Dennoch fühlen sich viele Mütter beim Stillen in der Öffentlichkeit unwohl oder stoßen auf Ablehnung. Andere Kreise, wie der Kreis Coesfeld, der Kreis Herford, der Kreis Heinsberg oder der Kreis Düren haben bereits Maßnahmen ergriffen, um stillfreundliche Strukturen zu etablieren.
Als Maßnahmen für strukturelle Verbesserungen sehen wir an:
· Einrichtung von Stillräumen:
In kreiseigenen, öffentlich zugänglichen Gebäuden, wie z. B. dem Kreishaus, sollen Stillräume eingerichtet werden, die mit bequemen Sitzgelegenheiten, Wickelmöglichkeiten und weiteren Annehmlichkeiten ausgestattet sind. Der Kreis Coesfeld hat beispielsweise einen solchen Raum im Kreishaus III eingerichtet.
· Kennzeichnung stillfreundlicher Orte:
Einführung eines Siegels „Stillfreundlicher Ort“ für öffentliche Einrichtungen, Gastronomiebetriebe und Geschäfte, die stillenden Müttern geeignete Bedingungen bieten. Diese Orte sollen in einer digitalen Übersicht auf der Website des Kreises Kleve veröffentlicht werden.
· Öffentlichkeitsarbeit:
Durchführung von Informationskampagnen über die Vorteile des Stillens und die Bedeutung eines stillfreundlichen Umfelds. Sensibilisierung der Bevölkerung durch Flyer, Plakate und Beiträge in lokalen Medien.
· Zusammenarbeit mit dem Gesundheitswesen:
Kooperation mit Hebammen, Kinderärzten und Beratungsstellen, um Mütter umfassend zu informieren und zu unterstützen. Bereitstellung von Informationsmaterialien in Arztpraxen und Krankenhäusern.
· Schulungen und Sensibilisierung:
Durchführung von Schulungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kreisverwaltung, öffentlicher Einrichtungen sowie für Gastronomiebetriebe und Einzelhändler zum Thema Stillfreundlichkeit.
Der Kreis Coesfeld stellt dazu weitere Informationen zur Verfügung:
Weitere Informationen finden sie z. B. auch auf der Internetseite des Kreises Herford:
Wir bitten um Beratung und Zustimmung zu unserem Antrag.
Foto: Pixabay